Der Bahnhof Büchen im östlichen Schleswig-Holstein wird gern als Mobilitätsdrehscheibe bezeichnet, denn hier kreuzen sich die Bahnstrecken Kiel–Lübeck–Lüneburg und Hamburg–Berlin. Und weil letztere von August 2025 bis weit in den April 2026 saniert wird, hält hier in allen vier Fahrtrichtungen kein Zug, denn der Bahnhof wird bei der Gelegenheit gleich mit umgebaut. Die alten Gleisanlagen, teilweise noch Überreste aus einer längst überwundenen Vergangenheit, als Büchen noch ein Grenzbahnhof war, werden wohl verschwinden.

Bis zum 1. August halten in Büchen Nahverkehrszüge von und nach Kiel, Lübeck und Lüneburg sowie der Regionalexpress 1 von Hamburg bis Büchen, Schwerin und Rostock. Hin und wieder verirren sich auch Fernverkehrszüge in diesen Bahnhof, etwa die berühmten tschechischen EuroCitys und ICEs zwischen Hamburg und Berlin.

Die Brücke über den Elbe-Seitenkanal wurde nach der Wende erneuert, ein gemeinsames Foto mit einem Zug und einem Schiff wäre hingegen ein wahrer Glückstreffer: Der Elbe-Seitenkanal wird bis auf wenige Ausnahmen nur noch von Sportbooten befahren und selbst die verirren sich in diesem klatschnassen Sommer eher selten aufs Wasser.

Damals, als die Eisenbahnwelt noch in Ordnung war, fuhren an diesem 370 Meter langen Bahnsteig mit den Gleisen 40 und 41 („Ja, die Gleisnummern sind richtig so! Willkommen in Büchen!“) Eilzüge der Deutschen Bundesbahn wie der E 2873 von Flensburg nach Kreiensen oder der Fehmarn-Express nach Köln.

Dann hielten irgendwann nur noch kleine LINT 41 hier, die ihre Länge in Metern schon in der Bezeichnung tragen, so dass der Bahnsteig auf 180 Meter gekürzt wurde — immer noch lang genug für mögliche Dreifachtraktionen zur Kieler Woche. Vor zwei Jahren wurde ein Fahrdraht über die Gleise gespannt, damit die neuen Akku-FLIRTs während eines viertelstündigen Aufenthalts hier laden können.

Bis April 2026 wird der südliche Bahnsteig inklusive des bemerkenswert engen Zugangs entlang des beschrankten Überganges umgebaut, es sollen zwei Seitenbahnsteige entstehen.

Zum Schluss noch ein paar Fotos aus nordöstlicher Richtung mit dem so genannten Skulpturenpark im Vordergrund. Leider ließ sich am vorletzten Betriebstag kein repräsentativer ICE oder wenigstens der rote Doppelstock-Regionalexpress auftreiben, so dass ein mir nicht weiter bekannter Güterzug Modell stehen musste. Rechts, wo sich jetzt ein kostenpflichtiger Park-und-Ride-Parkplatz ausbreitet, befanden sich früher weitere Gleisanlagen. Mit deren Abriss wurde der ehemalige Mittelbahnsteig quasi automatisch in einen Seitenbahnsteig umgewandelt.