Die schönen Dampflokomotiven der Harzer Schmalspurbahnen hatte sich die Drohne vor einem Monat schon einmal angeschaut, nun ging es auf die andere Seite des Gebirges zur Bergkönigin der Arbeitsgemeinschaft Rübelandbahn. Auf der relativ anspruchsvollen Strecke, die zunächst als Zahnradbahn entworfen wurde und bis 2005 noch im Personenverkehr bedient wurde, ist an einigen Wochenenden eine Dampflok unterwegs. Regelmäßig ist hier Güterverkehr anzutreffen, der einige Kalksteinwerke im Ostharz bedient:







Nun muss nur noch die Dampflok kommen. Von meinem Standort in der Harzer Prärie kann ich mit der Drohne über die Bäume hinüberschauen, aber nur eine Akkuladung lang, was bei der DJI Mavic 3 Pro ungefähr 35 Minuten sind, vielleicht auch eher nur 20, sofern man den Akku nicht unverzeihlich tief entladen möchte.
Nur: Die Bahn kommt nicht. Das kannten wir auch schon von der heutigen Anreise, als der Anschlusszug nach Blankenburg erst verspätet fahren sollte, um dann komplett zu entfallen, düsten wir mit überhaupt gar nicht geländegängigen Falträdern lockere 300 Höhenmeter über rumpelige Wanderwege bis nach Kreuztal, um dort beim berühmten Kreuztaler Viadukt auf den Zug zu warten. Der ja nun nicht kam.




Der Zug nämlich, so stellte sich dann heraus, war heute an den nassen Schienen gescheitert und bestritt den Anstieg aus Blankenburg eher schleudernd. Aus mir unbekannten Gründen war der morgendliche Güterzug nicht gefahren, der wohl normalerweise die Schienen trockenfährt.
Joa, kein Zug heute, aber noch anderthalb Stunden Tageslicht. Also düsten wir los mit den Falträdern rüber nach Drei Annen Hohne, um das letzte Tageslicht einzufangen mit Zügen, die auf jeden Fall fahren. Hier schnauft 99 7240 von Wernigerode nach Drei Annen Hohne:




Und zum Feierabend rollt 99 7222 den Berg hinunter nach Wernigerode:







Wir ließen die kleinen Reifen der Falträder ebenfalls rollen und kamen irgendwann mit der üblichen Verspätung wieder zu Hause an.
