Tja, wohin am Wochenende? Ein Sonnabend voller Sonderzüge: Nostalgiezugreisen fuhr mit 012 104 von Würzburg durch das Rheintal nach Mönchengladbach, während zur gleichen Zeit in der gleichen Gegend die Abschiedsfahrt der BR 406 von Hannover über Amsterdam nach Frankfurt stattfand. Auf der anderen Seite der Bundesrepublik fand das 17. Dresdner Dampfloktreffen statt, während zu Hause bei der Lünedrohne der Heide-Express zusammen mit dem Deutschen Eisenbahn-Verein nach Munster rollte.
Nun folgt der kühne Plan: Morgens mit der Bahn von Lüneburg nach Hannover, weiter nach Bad Bentheim düsen. Dort mit dem Faltrad bis zur niederländischen Grenze kurbeln, die ICE-Abschiedsfahrt fotografieren, dann mit der Bahn runter nach Koblenz, mit einem Mietwagen dann die 012 104 im Rheintal oder die Abschiedsfahrt auf der Schnellfahrstrecke fotografieren, dann nach Frankfurt bis zum Hauptbahnhof rasen, vielleicht noch einen letzten Blick auf die rot-blaue ICE-Doppeltraktion werfen, dann ins Hotel und am nächsten Morgen weiter nach Dresden zu den lustigen Dampfloks.
Hat natürlich alles nur so halb funktioniert. Bis Bad Bentheim habe ich es noch geschafft, dort traf ich an der niederländischen Grenze die rot-blaue ICE-Abschiedsfahrt beim allerletzten Grenzübertritt (was natürlich nicht stimmt, die Züge fahren noch bis Mittwoch):




Der Rest des Plans machte Bekanntschaft mit der Realität des deutschen Bahnverkehrs: Keine Chance, mit weniger als zwei Stunden Verspätung ins Rheintal zu gelangen.
Spontane Planänderung: Statt in den Süden geht’s zurück in die Lüneburger Heide zu der nächsten rot-blauen Doppeltraktion — da ergibt sich wenigstens eine lustige Überschrift für diesen Beitrag.
Wieder einmal verhagelten die Widrigkeiten der schienengebundenen Realität den Plan, denn von Hannover fuhren keine Züge nach Soltau und beim angedrohten Busersatzverkehr blieb es beim Hörensagen.
Nächster Plan: Statt nach Soltau ging es mit dem Bummelzug bis Eschede, von dort mit dem Faltrad bis Beckedorf. Mit 30 Minuten Verspätung kam ich in Eschede an, aber das war okay, denn auch die Rückfahrt der beiden GDTs begann mit 45 Minuten Verspätung. Für die Kirschblüten an der Gedenkstätte blieb diesmal keine Zeit.
In Beckedorf warteten schon ein paar Leute auf die beiden GDTs, die sich dann mit gemütlicher Verspätung bummelnd in den Bahnhof schoben:







Mit dem Faltrad ging’s anschließend über einen Umweg an diesem schönen Sommertag nach Celle zurück — und das war auch die richtige Entscheidung: Einige Fahrten während der Dresdner Dampfloktage wurden aufgrund übermütiger Eisenbahnfans, die sogar auf Signale kletterten, abgebrochen, zumal die Drohne in Ermangelung der notwendigen Genehmigungen viel Abstand zu den Dampflokomotiven hätte halten müssen, während die 012 104 im Rheintal, für das der Drohne die notwendige Allgemeinerlaubnis vorliegt, mit zwei Stunden Verspätung unterwegs war. Für das schöne Motiv mit der Lorelei im Vordergrund vor der dampfschnaubenden Lokomotive, die aus dem Tunnel herausstürmt, hätte ich mich rechtzeitig über die Fahrt der Lok informieren lassen müssen — und das funktioniert erfahrungsgemäß nicht immer zuverlässig. Ohne Benachrichtigung hätte die Drohne über dem Rhein gewartet und gewartet, bis der fast leere Akku irgendwann zur Landung zwingt. Es wäre aber zweifelsohne ein lohnendes Motiv geworden.
Als kleines Bonusmaterial gibt’s ausnahmsweise noch ein paar Aufnahmen aus Hannover, wo die beiden ICEs gerade für die Abschiedsfahrt beladen wurden:







